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Nachricht vom 23.11.2016    

HwK-Vollversammlung passt Beitragsstruktur an

Die Vollversammlung der Handwerkskammer (HwK) tagte und es gab den Haushaltsbericht sowie die Konjunkturberichte und vieles mehr. Die Beitragsstruktur wurde an eine moderne Haushaltsführung angepasst und soll transparenter werden. Nachwuchssicherung im Handwerk wird eine bedeutende Rolle spielen.

Präsident Kurt Krautscheid, mit den Vizepräsidenten Joachim Noll, Arbeitnehmervertreter und Mark Scherhag, Arbeitgebervertreter (von links). Foto: HwK

Region/Koblenz. „Der jüngste Konjunkturbericht bringt es auch über Zahlen auf den Punkt: Das Handwerk ist wirtschaftlich auf einem Allzeithoch unterwegs. Auftragslage, Auslastung und die künftigen Entwicklungen werden durchweg optimistisch bewertet“, begrüßte HwK-Präsident Kurt Krautscheid die Mitglieder der Vollversammlung. Krautscheid sprach auch von „spannenden Zeiten, die wir mit Blick auf die nationale und internationale politische Lage und Trends momentan erleben. Die US-Wahlen sind auch als Signal an die „Etablierten“ zu sehen, dass die Devise „weitermachen wie bisher“ ins Abseits führen kann.“ Nach gründlicher Analyse Verbesserungspotentiale erkennen und diese konsequent umsetzen – „das führt in der Politik wie auch in der Umgestaltung einer Handwerkskammer zum Erfolg.“

Krautscheid erwähnte in diesem Zusammenhang die Fortführung der 2015 eingeleiteten Transparenzoffensive der HwK Koblenz, die auch eine Neuordnung der Rücklagenermittlung einschloss. „Mit der Neufassung der Beitragsstruktur und damit der Beitragssatzung wird nun der nächste Schritt in der Weiterentwicklung der Haushaltsführung unternommen.“

Vergleichbare Strukturen und wenige „Ausnahmen“ nennt die durch die Vollversammlungsmitglieder einstimmig beschlossene neue Beitragsstruktur, die gerecht und leistungsorientiert Leistungsstarke mehr belasten und Leistungsschwache entlasten soll. Im Vergleich zum Vorjahr wird die Beitragsstruktur aufkommensneutral gestaltet. Der niedrigste mögliche Grundbeitrag wird beibehalten. „Damit haben wir die Beitragsordnung komplett überarbeitet“, fassen HwK-Hauptgeschäftsführer Alexander Baden und Geschäftsführerin Barbara Koch zusammen. Mehr Übersichtlichkeit, Klarheit und eine Vereinfachung in der Darstellung von Beitragsaufkommen werden als Teil einer weiteren Modernisierung der HwK-Haushaltsführung genannt.

Der Gesamthaushalt 2017 wurde mit 31.166 Millionen Euro verabschiedet und liegt damit auf Vorjahresniveau. „Der Haushalt 2017 entspricht sparsamer und wirtschaftlich sinnvoller Haushaltsführung. Er ist solide finanziert“, fasst die Kammerspitze zusammen. Investitionen in Berufsbildungszentren werden aufgrund des Alters der Einrichtungen weiter eine wichtige Rolle spielen.

Als wichtigste Herausforderung für eine Fortsetzung der erfolgreichen wirtschaftlichen Entwicklung im Handwerk nannte Krautscheid die Sicherung des Nachwuchses. „Es ist in einigen Bereichen bereits deutlich spürbar: steigende Auftragszahlen und Fachkräftemangel stehen in einem schwierigen Verhältnis. Hier dürfen wir in unserem gemeinsamen Bemühen – Handwerksorganisationen und Betriebe – nicht nachlassen. Handwerk ist attraktiv, modern und hat Zukunft! Dafür steht auch und insbesondere der wirtschaftliche Erfolg. Das muss der Jugend stärker und auch authentisch über uns Handwerker vermittelt werden!“



Krautscheid machte dabei auch deutlich, dass „wir ständig neue Ideen und Wege bei der Ansprache Jugendlicher gehen müssen.“ Projekte sollen stärker Schulen, Lehrer, Schüler und Eltern ansprechen. Als positiv stellte er den vermehrten Zustrom von Abiturienten oder Studienabbrechern ins Handwerk heraus. „Handwerk wird als interessante und lukrative Variante verstanden. Es gibt schon heute viele gute Beispiele, aus denen hervorgeht: Der Weg ins Handwerk ist eine gute Alternative. Ich bin mir sicher, dass diesen Weg in Zukunft noch mehr Jugendliche dieser Zielgruppen einschlagen werden.“

Die Nachwuchssituation griff auch Vizepräsident Joachim Noll als Vertreter des Arbeitnehmerflügels in der Vollversammlung auf, verband damit auch die Wettbewerbsgestaltung über Angebote auf digitalen Plattformen. Mit denen verbinde sich leider zu oft auch eine Verzerrung des Wettbewerbs. „Hier wird ohne Sozialabgaben kalkuliert, ohne Rentenbeitrag und vorbei an Qualitätsstandards. Das läuft nur über den Preis und Verbraucher sollten genau hinschauen, auf was sie sich einlassen.“ Noll lobte die digitale Offensive der HwK. „Das Kompetenzzentrum digitales Handwerk berät Betriebe in allen Bereichen und macht sie digital fit für die Zukunft“.

Im Rahmen der Vollversammlung wurde Bernd Hammes, Leiter des Geschäftsbereichs Berufsbildung der HwK Koblenz, auf Vorschlag des Vorstandes einstimmig zum neuen Geschäftsführer der Handwerkskammer gewählt. „Wir setzen damit auch ein Zeichen hinsichtlich der künftigen konzeptionellen Ausrichtung der Kammer“, stellte HwK-Präsident Kurt Krautscheid heraus.

Ebenfalls einstimmig verabschiedet wurde ein durch Vorstandsmitglied Peter Mumbauer eingebrachter Antrag, der den ausdrücklichen Wunsch für die Umsetzung der Mittelrheinbrücke zum Inhalt hat. „Für uns geht es bei dem Thema nicht um eine politische Aussage oder Besetzung. Vielmehr stellt der Brückenbau eine Voraussetzung für die weitere positive Entwicklung der Mittelrheinregion und ihrer Nachbargebiete dar. Hier muss endlich etwas getan werden“, machte die HwK-Vollversammlung deutlich, an der aus der Politik auch Gabi Wieland, MdL, und Andreas Unger, wissenschaftlicher Referent für Wirtschaft und Verkehr; Europafragen und Eine Welt der CDU-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag teilnahmen. Im Präsidium der Vollversammlung verfolgte außerdem Andreas Homann, im Landeswirtschaftsministerium zuständig für Handwerk, Kammeraufsicht und Gewerberecht, die Beschlüsse des höchsten HwK-Gremiums mit.



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