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Nachricht vom 13.03.2016    

Polizeiliches Präventionsprogramm gegen Verkehrsunfälle

Die Auswertung der Unfallstatistik für das Jahr 2015 ist für die Polizei Motivation, steigenden und stagnierenden Fallzahlen aktiv entgegen zu wirken. Positiven Einfluss soll das regionale Präventionsprogramm (Projekt 25), welches durch die Polizei im Westerwaldkreis im Jahre 2009 entwickelt und permanent weiterentwickelt und gelebt wird, haben.

Archivfoto: WW-Kurier.de

Montabaur. Dieses Projekt wird auch durch das Ministerim des Innern und für Sport unterstützt sowie durch privates Engagement gefördert. Es werden Informationsveranstaltungen in den Schulen sowie Videoclips in Kinos durchgeführt, um dieser erschreckenden Bilanz entgegen zu wirken.

Ein neuer Baustein dieses Projektes ist der CRASH-Kurs, der mittlerweile auch an Schulen in Hachenburg und Westerburg durchgeführt wurde. Hier schildern Polizeibeamte, Rettungskräfte von DRK und Feuerwehr sowie Notfallseelsorger hautnah und authentisch die Stunden des Unfallgeschehens bis hin zum Überbringen der Todesnachricht an die Angehörigen. Diese Veranstaltungen erzielen aufgrund des Lokalbezuges eine hohe emotionale Wirkung; die Polizei hofft auch daher auch auf eine höhere Nachhaltigkeit, um die Todeszahlen zu senken.

Da gerade bei diesen Verkehrsunfällen überhöhte Geschwindigkeit immer wieder ursächlich war, wurden diesbezügliche Überwachungsmaßnahmen deutlich intensiviert, auch auf dem Weg von oder zur Schule.

Im vergangenen Jahr ereigneten sich 129 (129) Verkehrsunfälle mit Personenschaden unter der Beteiligung von motorisierten Zweiradfahrern. Hierbei wurden 35 (38) Personen schwer und 92 (85) leicht verletzt. 2 (6) Zweiradfahrer verloren ihr Leben. Bei der Auswertung der Zweiradunfälle ergaben sich keine Unfallhäufungsstellen.

Mit großem Engagement von motorradfahrenden Polizisten wurden zahlreiche Zweiradkontrollen durchgeführt. Diese kontrollierten innerhalb der eigenen Inspektionsbereiche aber auch dienststellenübergreifend und in Absprache mit den hessischen Kollegen. So wurden während der gesamten Sommermonate Kontrollen am Rhein, im Lahn-, Saynbach- und Gelbachtal durchgeführt. Neben zahlreichen Aufklärungsgesprächen mussten dabei auch viele Anzeigen wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, technischer Umbauten, fehlender Urkunden et cetera gefertigt oder Verwarnungen ausgesprochen werden. Am Sonntag, 21. Juni 2015 fand im Bereich der Bruchhäuser Mühle auch erstmals ein Motorradpräventionstag mit Motorradgottesdienst und Vorführungen statt.

Festzustellen ist insgesamt eine Zunahme bei den motorisierten Zweirädern mit amtlichem Kennzeichen. Hier ist insbesondere die Anzahl der Allein-Verkehrsunfälle gestiegen. Hauptaltersgruppe bei Zweiradunfällen ist die der über 45-Jährigen, die oft als Wiedereinsteiger (zu) leistungsstarke Maschinen fahren. Die Teilnahme an einem Fahr- und Sicherheitstraining wird hier empfohlen! Fehlerhafte Überholmanöver und persönliche Fehleinschätzungen / Überforderungen sind die festzustellenden Hauptursachen. Die Polizei wird daher auch in 2016 erneut Sonderkontrollen zum Thema Zweirad, insbesondere im beliebten Gelbachtal durchführen.

Mit dem erhöhten Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung steigt auch die Zahl älterer Führerscheininhaber. Dem Wunsch nach einer möglichst lange währenden, aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, können jedoch gesundheitliche Einschränkungen entgegenstehen, wobei die Fahrer die Verkehrssituationen dann nicht mehr beherrschen. Hinzu kommt auch oft eine Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit durch Medikamenteneinnahme.

Diese Altersgruppe verursacht relativ häufig schwere Verkehrsunfälle. Im vergangenen Jahr war die Gruppe der Senioren (über 65 Jahre) unter den Kraftfahrern an 910 (847) Verkehrsunfällen (14,1 Prozent aller Verkehrsunfälle) beteiligt mit steigender Tendenz.



Sind Senioren als Fußgänger beteiligt, werden sie dabei fast immer verletzt. Vielfach liegt die Fehleinschätzung einer Verkehrssituation vor; dazu kommt noch, dass sich diese Unfälle oft bei Dunkelheit ereignen. Sind ältere Fußgänger dunkel gekleidet und dadurch schlecht erkennbar, so erhöht sich das Unfallrisiko in den Abendstunden. Und: sie sollten, wie auch jüngere, reflektierende Kleidung tragen, um erkannt zu werden.

Generell rät die Polizei mit gesundheitlichen Problemen sehr kritisch umzugehen und Fahrzeuge stehen zu lassen, oder auf andere Verkehrsmittel umzusteigen. So wie „Junge Fahrer“ es noch nicht können, können „Senioren“ es irgendwann nicht mehr!

Fazit / Ausblick: Es ist festzustellen, dass der Westerwaldkreis –mit seinen vielen geraden Straßenabschnitten- immer wieder zum schnellen Fahren und zu riskanten Überholmanövern „(ver-) führt“.

Bei der Auswertung aller tödlichen Verkehrsunfälle ergeben sich erneut keine Unfallhäufungspunkte im Westerwaldkreis. Diese Unfälle hatten alle individuelle Fahrfehler als Ursache. Die Polizeidirektion Montabaur wird weiterhin alles daran setzen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und die Zahlen zu senken. Jeder Verkehrsteilnehmer sollte sich jedoch ständig vor Augen halten, dass er Vorsicht nicht nur von anderen einfordern kann, sondern vor allem selbst durch angemessene Fahrweise und gegenseitige Rücksichtnahme seinen Anteil dazu leisten muss, gegebenenfalls auch durch Stehenlassen des Fahrzeuges.

Neben schwerpunktmäßigen Kontrollen insbesondere auch auf Schulwegen wird die Polizei weiterhin durch andere Aktionen wie Verkehrserziehung in den Schulen, Verkehrssicherheitstage, intensive Öffentlichkeitsarbeit in den Medien, Weiterbildungsangebote für langjährige Führerscheininhaber und anderes mehr versuchen, das Verhalten der Verkehrsteilnehmer zusammen mit anderen Behörden und zum Beispiel Fahrschulen positiv zu beeinflussen.

Hier werden insbesondere der Führerscheinstelle der Kreisverwaltung Mitteilungen über ungeeignet erscheinende Verkehrsteilnehmer, insbesondere Betäubungsmittel-Konsumenten, die eine „tickende Zeitbombe“ darstellen, gemacht. Dies können aber auch Gewalt- und Widerstandsdelikte gegen die Polizei sein, aufgrund derer der Führerschein entzogen werden sollte, weil die Spielregeln eines geordneten Zusammenlebens missachtet wurden. Auch bei altersbedingten Zweifeln, die oft bei einer Unfallaufnahme festgestellt werden, erfolgen Informationsweitergaben.

Ein neues Aufgabenfeld ergibt sich für die Verkehrssicherheitsberater der Dienststellen im Zusammenhang mit den Flüchtlingen. Hier wurden Power-Point-Präsentationen in Arabisch und Englisch entwickelt, um diese Personengruppe für die Teilnahme im Straßenverkehr als Fußgänger oder Radfahrer zu sensibilisieren. Es zeigen sich in den ersten Monaten insbesondere Probleme beim Fahrradfahren auf Gehwegen. Darüber hinaus werden bei diesen Besuchen vor Ort andere Fragen, zum Beispiel im Zusammenhang mit der Fahrerlaubnis erörtert.


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