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Nachricht vom 14.02.2016    

Wäller Protestanten setzen auf alte und neue Kräfte

Die neu gewählte Synode des Dekanats Selters blickt großen Aufgaben mutig entgegen. Präses Müller wurde wiedergewählt. Ilona Fritz wird neue Stellvertretende Dekanin. Jugendliche werben für Nachwuchsarbeit. Westerwälder Zusammenschluss und Reformationsjubiläum stehen in den kommenden beiden Jahren an.

Synode Selters. Fotos: Veranstalter.

Selters. Die zwölfte Synode des evangelischen Dekanats Selters hat die Arbeit aufgenommen: In Selters traf sich das evangelische Gremium zum ersten Mal in neuer Besetzung und stellte mit zahlreichen Wahlen wichtige Weichen. Bis spätestens 2019 soll sich das Dekanat mit dem Nachbardekanat Bad Marienberg zusammenschließen – zum flächenmäßig zweitgrößten innerhalb der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN).

Bis zur Vereinigung hat das 35-köpfige Gremium freilich noch ein ganzes Stück Arbeit vor sich. Deshalb setzen die Synodalen auf eine Mischung aus neuen und altbewährten Kräften: Der Vorsitzende des Dekanatssynodalvorstands (DSV), der Leitungsgruppe der Synode, ist und bleibt Michael H. Müller, der in Selters ohne Gegenstimme wiedergewählt wurde. „Ich wünsche mir, dass wir die Dekanatsvereinigung so zügig und reibungslos fortsetzen können wie bisher. Denn unser Ziel ist und bleibt die Gründung des evangelischen Dekanats Westerwald zum 1. Januar 2018“, sagte er am Rande der Sitzung. Müller ist seit acht Jahren im DSV und seit sechs Jahren dessen Vorsitzender. Als Müllers Stellvertreterin wurde Margit Limpert ohne Gegenstimme im Amt bestätigt. Der bisherige Stellvertretende Dekan, Pfarrer Wilfried Steinke aus Wirges, möchte in Zukunft indes andere Schwerpunkte setzen und tritt deshalb nicht mehr zur Wahl an. Er übergibt sein Amt an Ilona Fritz, die als neu gewählte Stellvertreterin Wolfgang Weiks nun auch DSV-Mitglied ist. Die Pfarrerin der Willkommensgemeinde Freirachdorf-Roßbach war 22 Jahre lang in den Niederlanden tätig und ist seit 2014 im Westerwald. „Ich möchte den DSV mit meinen Erfahrungen unterstützen – gerade, was den Zusammenschluss der Dekanate betrifft“, sagt sie und meint damit die Vereinigung dreier niederländischer Kirchen zu einer protestantischen, die sie als damalige Bischöfin maßgeblich begleitet hat.

Den scheidenden DSV-Mitgliedern Wilfried Göbler, Pfarrer Winfried Steinke, Pfarrer Michael Rother und Margit Chiera dankte Pröpstin Margret Puttkammer ganz herzlich für die vertrauensvolle, gute Zusammenarbeit während der vergangenen sechs Jahre und verabschiedete sie mit der Bitte um Gottes Segen.

Ihre Synoden-Premiere erlebten unterdessen drei neue Mitglieder der Evangelischen Jugendvertretung des Dekanats: Tim Eid, Lukas Wilzek und Viki Hellmann. Drei engagierte junge Menschen, die die Synodalen während der Sitzung daran erinnerten, den Nachwuchs nicht aus den Augen zu verlieren und künftig noch mehr in die Arbeit mit Jugendlichen zu investieren.

Die zweite Hälfte stand schließlich ganz im Zeichen weiterer Wahlen: Neu benannt wurden unter anderem die Beauftragten für Religionspädagogik, Umweltschutz oder die Mitglieder des Kirchenmusikausschusses.



Die zwölfte Synode ist nach Ansicht des neuen und alten Präses Michael H. Müller eine motivierte Mannschaft, die für die kommenden beiden Jahre gut aufgestellt ist: „Die harmonische, schon fast familiäre Atmosphäre macht Mut, dass die neue Dekanatssynode genauso effektiv und ergebnisorientiert arbeitet wie bisher.“

Der Zusammenschluss der Wäller Dekanate ist allerdings nicht das einzige Großprojekt, um das sich die Synodalen kümmern: 2017 steht das „Lutherjahr“ an und mit ihm die Feierlichkeiten zum 500. Jahrestag der Reformation. Ein Großereignis, für das die Planungen auch im Dekanat Selters auf Hochtouren laufen. „Wir wollen das Jubiläum als Chance nutzen, wieder über den Glauben ins Gespräch zu kommen“, sagt Dekan Weik und kündigt an, dass entsprechende Projekte in und außerhalb der Region in den kommenden Monaten vorgestellt werden.

Am Ende des rund neunstündigen Treffens war wohl jedem Synodalen klar, dass es die kommenden beiden Jahre in sich haben. Allerdings brechen die Wäller Protestanten nicht alleine in diese spannende Zeit auf, wie Wolfgang Weik während seiner Predigt betonte: Er vergleicht die Mitglieder der Synode mit den Helfern, die die Krüge mit Wasser füllen, das Jesus während der Hochzeit zu Kana in Wein verwandelt. „Jesus verlangt von den Dienern keine Wunder – die vollbringt er. Er möchte nur, dass sie ihr Möglichstes tun und ihm dabei glauben und Vertrauen schenken.“ (bon)

Zusatz: Sämtliche Wahlergebnisse finden Sie im Internet auf www.evangelischimwesterwald.de.

Wörtlich: Wahlleiter Wilfried Göbler vor der Wahl zum Stellvertretenden Pfarrer für die Kirchensynode: „Zur Wahl steht Pfarrer Boucsein. Mögliche Angaben auf dem Stimmzettel sind Boucsein/Ja/ Nein/Enthaltung.“ Fragendes Gemurmel aus dem Plenum: „Wie schreibt man das denn?“ Göbler trocken: „J und a.“

Im Detail: Das Dekanat Selters ist ein Kirchenbezirk im Westerwaldkreis und besteht aus 16 evangelischen Kirchengemeinden mit insgesamt rund 27000 Mitgliedern. Die Synode tagt zweimal pro Jahr und ist das Leitungsorgan des Evangelischen Dekanats. Im Jahr 2018 (spätestens 2019) soll sich das Dekanat Selters mit seinem Nachbardekanat Bad Marienberg zum Evangelischen Dekanat Westerwald vereinigen: Dann dehnt es sich auf rund 1000 Quadratkilometern zwischen Neuhäusel, Liebenscheid-Rabenscheid, Kroppach und Montabaur aus. Das ist eine Fläche, die so groß wie die Insel Rügen und doppelt so groß wie der Bodensee ist. Im künftigen Dekanat Westerwald sollen rund 58.000 evangelische Christen in 32 Kirchengemeinden eine geistliche Heimat finden.


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